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Der französische Maler Henri Emile Benoit Matisse,
geboren am 31. Dezember 1889 in Le Cateau in
Nordfrankreich, wurde vor allem von den Arbeiten Paul
Cezannes und Paul Signacs inspiriert, durch deren Einfluss
er den Impressionismus seiner frühen Jahre überwinden
konnte, um sich ab 1905 der reinen Farbe als zentrales
Gestaltungsmittel zuwenden zu können. Er machte die Gegenstände in seinen Bildern zu Trägern von Farbe, die nicht länger dazu diente, Oberflächen realistisch oder naturalistisch wiederzugeben. Dies war ein in der Malerei unerhörter Vorgang, der ihm und seinen Kollegen durch die Kritik die spöttische Bezeichnung von Wilden (frz.: Fauves) eintrug, die in seinen Arbeiten nur ein Farbgeklecksel sah. Das Stillleben, das Matisses Vorliebe für flächig ornamentale Aufteilung entgegenkam, sollte sein gesamtes Werk durchziehen. Alles Körperliche und Räumliche setzte er in farbige Flächen um, mit denen er rhythmisch ausgewogene Kompositionen von höchster dekorativer Wirkung schuf, ohne sich jemals dem Abstrakten zuzuwenden. Der flächige, farbige Stil führte Matisse in den dreißiger Jahren zur Wandmalerei, und ab 1941 entstanden die sein Spätwerk prägenden Scherenschnitt-Collagen, die den dekorativen Höhepunkt seines Schaffens markierten. Ebenfalls in seine letzten Schaffensjahre fällt die Ausgestaltung der Klosterkapelle Notre-Dame du Rosaire in Vence bei Nizza, wo er seit 1917 wohnte. Henri Matisse starb am 03. März 1954 in einem Vorort von Nizza. |