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Der Maler Paul Gauguin reiste im Jahr 1891 zum ersten Mal
in die Südsee. Seine außerordentlichen Bilder und
Skulpturen jener ersten Tahiti-Reise von 1891 bis 1893
machen sichtbar, warum Gauguin mit Paul Cézanne und
Vincent van Gogh zu den Vätern der modernen Kunst zählt.
Wie Cezanne und van Gogh versuchte er die
formauflösende Kunst des Impressionismus zu
überwinden. Landschaftsbilder und Stillleben der Bretagne
aus seiner vorhergehenden künstlerischen
Entwicklungsphase markierten den Aufbruch zu dieser
Lebensreise, auf der Paul Gauguin die Wurzeln seiner
künstlerischen Ansdruckskraft suchte. Nach einem Wanderleben, das ihn in die Bretagne, nach Martinique und zu Vincent van Gogh nach Arles führte, fand er auf Tahiti eine Welt, in der exotischer Traum und koloniale Wirklichkeit hart aufeinanderstießen. Seine leuchtenden, kraftvollen Bilder aus dem letzten, von eindrucksvollen schöpferischen Impulsen und tiefer Einsamkeit geprägten Lebensjahrzehnt sind zum symbolischen Inbegriff dieser inzwischen untergegangenen Welt geworden. Er starb am 8. Mai 1903 auf seiner zweiten Tahiti-Reise von 1901 bis 1903 in Atuona auf den Marquesas-Inseln im Alter von 54 Jahren. |